Am Samstag, dem 09. Mai, fand zwischen 10 und 16 Uhr der alljährliche kommunale Umwelt- und Fahrradtag auf dem Marktplatz statt. Wir von der GRÜNEN JUGEND Halle (Saale) waren auch wieder mit dabei. In diesem Jahr stand der gesamte Aktionstag unter dem Motto „Zusammen ist es Klimaschutz“. Weitere Infos zum Aktionstag findest du auf der offiziellen Seite der Stadt.

Erneut widmeten wir uns dem Thema Braunkohle. Dass dies nach wie vor ein energie- und wirtschaftspolitischer Dauerbrenner ist, zeigen die halbherzigen Pläne des Bundeswirtschaftsministers Sigmar Gabriel (SPD). Über den Gegenwind der mittel- und ostdeutschen Ministerpräsidenten gegen die von ihm angestrebte Steuer für uralte Braunkohlekraftwerke waren wir nicht wirklich überrascht. Die Herrschaften bleiben ihrer Linie parteiübergreifend treu. Wie umwelt- und energiepolitisch überholt diese kohlefreundliche Politik jedoch ist, bewies vor kurzem die schwedische Regierung als sie dem staatseigenen Vattenfall-Konzern eine Kurskorrektur verpasste und ankündigte, sich aus der Lausitz und der gesamten Braunkohlebranche zurückzuziehen.

Außer einem veganen Braunkohle-Kuchen, der durch dementsprechende Deko einem Braunkohlekraftwerk zum Verwechseln ähnlich sah und gut angenommen wurde, boten wir viele Infos rund um das Thema an. Das interessanteste Gespräch entwickelte sich mit einem Ingenieur, der berichtete, dass er aus seinem Bürofenster im Süden von Halle direkt auf das Kraftwerk Schkopau schaut. Dieses Kraftwerk, das unmittelbar südlich der halleschen Stadtgrenze steht, zählt Greenpeace übrigens zu den zehn schmutzigsten Braunkohlemeilern in ganz Deutschland. Hier kannst du bei Interesse mehr darüber erfahren.

Zudem sprach er mit uns über Windgas, also eine Speichermöglichkeit für erneuerbaren Strom aus Windenergie. Dabei wird in Zeiten von Stromüberschuss Wasserstoff per Elektrolyse aus Wasser gewonnen. Dieser Wasserstoff könnte dann wie Erdgas ins Gasnetz eingespeist werden oder gleich für Fahrzeuge mit Brennstoffzellen verwendet werden. Dieses System würde jedoch bisher kaum angewendet, worüber er sein Unverständnis zum Ausdruck brachte.

Wir haben gerne beim Umweltaktionstag mitgemacht und freuen uns schon auf die Wiederholung im kommenden Jahr, bei der wir mit hoher Wahrscheinlichkeit auch wieder am Start sein werden.