Halle (Saale), 13.03.2024 – Schon im Sommer 2023 hat die Stadt die Registrierung neuer Anbieter*innen für das Nachhilfe-Förderprogramm „Bildung + Teilhabe“ ausgesetzt. Grund ist die Überarbeitung einer Richtlinie. Nachhilfeanbieter*innen, Schulsozialarbeiter*innen und die Grüne Jugend schlagen jetzt Alarm.

Das  Programm „Bildung + Teilhabe“ ermöglicht finanziell benachteiligten Schüler*innen durch das Jobcenter finanzierten Nachhilfeunterricht zu erhalten. Gerade in Gegenden wie Halle-Neustadt ist die Nachfrage besonders hoch. Anbieter*innen, die im Rahmen des Förderprogramms Nachhilfe geben wollen, müssen sich registrieren. Das ist aktuell aber nicht möglich. Die Stadt hat diese ausgesetzt, um die Richtlinie zur Registrierung zu überarbeiten.
Verschiedene Akteure – darunter Nachhilfeanbieter*innen, Sozialarbeiter*innen sowie die Grüne Jugend – beklagen nun, dass die Überarbeitung angesichts der hohen Nachfrage zu lange dauert. Außerdem bestehe keine Planungssicherheit. Sie fordern mehr Tempo von der Verwaltung.

Luca Salis, Mitglied der Grünen Jugend und Kommunalwahlkandidat sagt dazu: „Das Programm „Bildung und Teilhabe“ ist ein wichtiges Werkzeug für mehr Bildungsgerechtigkeit. Die Verwaltung muss den Weg zur Zulassung neuer Anbieter schnellstmöglich freimachen. Die Förderung von Bildungsgerechtigkeit muss in Halle Priorität sein!“

Georg Range ist Nachhilfeanbieter in Halle-Neustadt. Er wartet seit neun Monaten auf seine Zulassung für das Programm „Bildung + Teilhabe“ und erklärt: „Für mich als Nachhilfeanbieter ist die Situation aktuell unerträglich!“ Seit Monaten werde er von der Verwaltung immer wieder um ein paar Wochen vertröstet. „Ich muss Schüler*innen die dringend Nachhilfeunterricht brauchen abweisen und habe keine Planungssicherheit. Das ist ein unhaltbarer Zustand!“, so Range.

Auch Schulsozialarbeiter*innen bemängeln die Situation angesichts des hohen Bedarfs an geförderten Nachhilfeangeboten. Die Leidtragenden seien am Ende vor allem die betroffenen Schüler*innen.

Nach angaben des Jobcenters befindet sich die Richtlinie aktuell bei der Rechtsabteilung zur Überprüfung. Die Fertigstellung soll noch einige Monate dauern. Die Grüne Jugend Halle gibt sich damit nicht zufrieden. Sie will am 14. März, in der kommenden Sitzung des Sozialausschusses, die Beigeordnete für Soziales zur Rede stellen.