Die GRÜNE JUGEND Halle (Saale) kritisiert die geplanten Kürzungen bei den Regionalnachrichten von MDR Sachsen-Anhalt. Sie fordert einen viel größeren Bezug zur Region und qualitativ hochwertige Lokalnachrichten.
Nach Informationen des Deutschlandfunks plant MDR Sachsen-Anhalt Kürzungen bei den Regionalnachrichten im Hörfunk. Die knapp dreiminütigen Hörfunknachrichten aus den Regionalstudios Halle, Magdeburg, Dessau und Stendal am Nachmittag sollen zum Jahreswechsel wegfallen. Dann bleibt nur noch morgens eine Regionalschalte. Dabei hatte der neue MDR-Intendant Ralf Ludwig mehr Regionalität versprochen.
Die GRÜNE JUGEND Halle (Saale) kritisiert die geplanten Kürzungen als falsches Signal für lokale Demokratie und Teilhabe. Die Kürzungen haben zur Folge, dass MDR Sachsen-Anhalt weniger ins Land hineinhört, vor Ort ist und lokale Diskussionen weiterträgt. Aber genau das ist eine elementare Aufgabe des gebührenfinanzierten öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Die von der Landespolitik gewünschten Kürzungen im Budget dürfen daher nicht auf Kosten der regionalen Beiträge im Nachrichtenprogramm erfolgen.
„Nächstes Jahr sind in Sachsen-Anhalt Kommunalwahlen. Für eine informierte Wahlentscheidung braucht es ausführliche und unabhängige Berichterstattung aus den Kommunen. Wo soll die herkommen, wenn der MDR sich aus den Lokalnachrichten zurückzieht?“, fragt Joelle Majatschek, Sprecherin der GRÜNEN JUGEND Halle (Saale).
Gerade in Zeiten von sozialen Unsicherheiten hält die GRÜNE JUGEND Halle (Saale) es für bedeutend, verlässliche, ausgewogene und tiefgehende Berichte aus dem Land zu senden. Die Überlastung der Kommunen muss dokumentiert, aber auch hinterfragt werden. Angesichts des erstarkten Rechtsextremismus in Sachsen-Anhalts Lokalpolitik sollte sich die Bevölkerung informieren können, was in den Gemeinden passiert. Und die Klimakrise versursacht unterschiedlichste Arten von Schäden in Sachsen-Anhalt, womit vor Ort individuelle Lösungen erarbeitet und diskutiert werden müssen. Es braucht deshalb einen starken, regionalen öffentlich-rechtlichen Rundfunk, um alle Menschen mit unabhängigen Informationen über ihre Heimat zu informieren.
„Der MDR berichtet bisher nur vereinzelt und selektiv über die Lokalpolitik und Veränderungen vor Ort. Dabei wäre ein ausführliches lokales Nachrichtenprogramm ganz besonders wichtig für das Verständnis der Geschehnisse in der eigenen Heimat“, findet Tobias Brendel, Vorstandsmitglied der GRÜNEN JUGEND Halle (Saale).
Dass eine umfassende regionale Berichterstattung möglich ist, zeigten die sechs Regionalsplittungen für jeweils fünfzehn Minuten in den 90er Jahren. Die GRÜNE JUGEND fordert, die Finanzplanung des MDR wieder auf eben jene ausführliche, tiefgehende Lokalberichterstattung auszurichten. Nur so kann der MDR dem Auftrag gerecht werden, zu einer freien individuellen und öffentlichen Meinungsbildung im Land beizutragen.