Halle (Saale), 12.04.2025 – Mit Entsetzen und Wut reagiert die Grüne Jugend Halle auf die jüngsten rassistischen Vorfälle bei einer Informationsveranstaltung zur geplanten DRK-Jugendhilfeeinrichtung in Reideburg. Bei der Veranstaltung am vergangenen Mittwoch wurden von Protestierenden offen rassistische Parolen wie „Sieg Heil“ und „Ausländer raus“ skandiert. Zudem wurde von Äußerungen wie „Reißt die Hütte ab“ und Forderungen, das Gebäude anzuzünden berichtet.

Die Ausschreitungen reihen sich ein in eine besorgniserregende Serie ähnlicher Vorfälle, wie sie bereits um ein Jugendheim in Lettin zu beobachten waren. Die Polizei hat inzwischen Ermittlungen aufgenommen.
„Was wir hier erleben, ist blanker, unverhohlener Rassismus, der uns fassungslos macht und zugleich zum Handeln zwingt“, erklärt Leonie Gaube, Mitglied der Grünen Jugend Halle. „Es ist erschütternd zu sehen, wie junge Menschen, die Schutz und Unterstützung brauchen, unter Generalverdacht gestellt und mit Nazi-Parolen empfangen werden. Das können und werden wir nicht hinnehmen!“

Die Grüne Jugend Halle betont, dass es sich bei der geplanten Einrichtung um eine Jugendhilfeeinrichtung handelt, in der junge Menschen betreut und in ihrer Entwicklung unterstützt werden sollen. Die aggressive Stimmungsmache gegen diese Einrichtung offenbart nach Ansicht der Jugendorganisation einen gefährlichen gesellschaftlichen Rechtsruck.

„Das Problem sind nicht die jungen Menschen, die in diesem Heim leben werden, sondern die rassistischen Ressentiments und der Hass, der ihnen entgegenschlägt“, ergänzt Florian Bleuel, Mitglied der Grünen Jugend Halle. „Wir stehen an der Seite dieser Jugendlichen und fordern von der Stadt Halle und dem Land Sachsen-Anhalt konsequenten Schutz für die zukünftigen Bewohner*innen.“

Die Grüne Jugend Halle fordert ein entschlossenes Vorgehen gegen rechtsextreme Umtriebe in der Stadt. Zudem ruft die Organisation die demokratischen Kräfte in Halle auf, sich gemeinsam noch stärker gegen Rassismus und für eine offene, tolerante Gesellschaft einzusetzen.

„Wir lassen nicht zu, dass rassistische Hetze zunehmend salonfähig wird. Halle hat keinen Platz für Nazi-Parolen und Menschenfeindlichkeit“, schließt Gaube. „Wir werden nicht schweigen, sondern laut und deutlich für eine Stadt eintreten, in der alle Menschen ohne Angst leben können – unabhängig von ihrer Herkunft.“